Mittwoch, 10. September 2014

FDP: Wir bleiben

Eine eigenartige Atmosphäre war es schon, die gestern über der Terrasse der Gaststätte Sonneneck lag. Die regionale FDP hatte zu einer öffentlichen Veranstaltung eingeladen, um noch kurz vor dem Wahlsonntag ihren Bundesvorsitzenden Christian Lindner zu empfangen.
Und zu hören, was der angesichts des Thüringer „Wir sind dann mal weg“-Wahlkampfes der FDP und der jüngsten Wahlprognosen für die FDP noch motivierend mit auf den Weg zu geben haben würde. Oder als Abgesang vortragen würde.


Es waren angesichts dieser Wahlprognosen doch recht viele Gäste gekommen, unter denen man neben zahlreichen Mitgliedern der FDP u.a. Staatssekretärin Inge Klaan, selbst Landtagskandidatin der CDU, Dompfarrer Richard Hentrich und den Leiter des Kreisverbandes des BVMW, Volker Beiersdorf auch den zweiten Beigeordneten im Landratsamt, Stefan Nüßle sah. Vom regionalen Unternehmerverband NUV war dagegen kein
offizieller Vertreter auszumachen.


Kreisvorsitzender Claus Peter Roßberg begrüßte die Gäste und entlehnte das Motto der Veranstaltung „Zum Glück brauchst du Freiheit, zur Freiheit brauchst du Mut“dem athenischen Staatsmann Perikles und meinte, dieser Ausspruch passe gut in dieses Jahr, 25 Jahre nach der friedlichen Revolution in der DDR und 75 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkrieges. Aber auch angesichts der Entwicklung in der Welt während der letzten Tage, Wochen und Jahre.


Der Begrüßung schlossen sich Ausführungen der FDP-Direktkandidaten Manuel Thume und Franke Hitzing an. Während Thume seine Ausführungen mit der pateilichen Feststellung „Wir bleiben“ schloss, griff Hitzing als Sachthema die Bildung auf, die im Landtag einen besonderen Stellenwert der FDP-Fraktion einnahm. Und in den letzten Wochen auch von den Koalitionsparteien als Thema entdeckt wurde.


Dann ergriff Christian Lindner das Wort und beeindruckte ganz allgemein durch eine glänzende Rhetorik, in der er die ihm als Parteivorsitzenden wichtig erscheinenden Themen in geschliffener Oppositionsmanier abhandelte. Ich werde auf seine Ausführungen nach Auswertung des Mitschnittes noch näher eingehen. Die „Nordhäuser Allgemeine“ berichtete ja bereits recht sachlich über die Veranstaltung, während der Bericht der Internetzeitung einmal mehr dem Niveau ihrer Leser, soweit dieses den anonymen Kommentatoren zu entnehmen ist, wie üblich gut angepasst ist.


Und was schließlich die eingangs erwähnte Atmosphäre betrifft, drängte sich mir der Eindruck auf, man habe sich zwar erst mal zurückgezogen („Wir sind dann erst mal weg“) doch sammelte man durch den Verzehr von Teilen einer überdimensionierten Torte neuen Mut und neue Kräfte, um schließlich doch den Weg zurück auf die politische Bühne zu schaffen. Zwar war nichts von einer Stimmung wie „jetzt erst recht“ zu spüren, und es werde zwar auch dauern, doch der Gaube an den Wert liberaler Politik sei letztlich ungebrochen.



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