Donnerstag, 19. Mai 2016

Streichquartette von Schubert und Borodin im Kunsthaus


Ein weiterer Höhepunkt der Kammerkonzertreihe am 26. Mai um 19 Uhr
Es hieße Eulen nach Athen tragen und wäre wahrscheinlich eine Untertreibung, wenn man anmerken wollte, dass die seit nunmehr drei Jahren im KUNSTHAUS MEYENBURG bestehende Reihe ‚KAMMERMUSIK im KUNSTHAUS‘ eine Bereicherung des Angebotes für Freunde dieses Genres darstellt. Ständig ausverkaufte Konzerte und eine Vielzahl von Beschwerden über eine nicht ausreichende Anzahl an Plätzen stellen einerseits Lob für die Veranstalter dar, sind aber auch Beweis für einen Bedarf an dieser Art der musikalischen Darbietung. Verblüffend ebenfalls die Bandbreite dessen, was man alles unter Kammermusik verstehen kann. Wer hätte gedacht, dass zu einem Konzert drei Kontrabässe, zu einem anderen Percussion solo das Kunsthaus füllen könnte? Am 26. Mai aber gilt in ‚neudeutsch‘: ‚Back to the roots‘, denn ab 19 Uhr wird Kammermusik von einem Streichquartett in ‚traditioneller‘ Besetzung geboten – Stefano Menna (1. Geige), Sylvia Wepler (2. Geige), Tobias Hauer (Bratsche) und Elisabeth Keseberg (Violoncello). Es muss nicht betont werden, dass auch dieses Konzert ein Ergebnis des inzwischen traditionellen und sehr engen Zusammenwirkens zwischen Loh-Orchester, Theater Nordhausen, KUNSTHAUS MEYENBURG und KUNSTHAUS MEYENBURG Förderverein ist. Das Programm am kommenden Donnerstag steht für ‚Kammermusik classic‘. Franz Schubert schrieb das 3. Streichquartett B-Dur D36 mit 15 Jahren (!), das in seinen vier Sätzen mit diversen Effekten – wie Tonarten in Ces-Dur und ces-Moll im gespenstischen Mittelteil überrascht, im Menuetto mit D-Dur und selten verwendeten dreifachen Pianissimo daherkommt und einem Finale als typischen ‚Rausschmeißer-Satz‘. Das zweite Streichquartett an diesem Abend ist das 2. Streichquartett D-Dur von Alexander Borodin, das er seiner Frau Katharina widmete. In diesem Quartett ebenfalls interessante Effekte und Wandlungen – in der Grundanlage bestimmt von russischer Melodik, im Finale an Beethoven erinnernd. Borodin war eigentlich Wissenschaftler, Mediziner und lehrte als Professor Chemie. Auf die Frage, ob er komponierender Wissenschaftler sei oder wissenschaftlicher Komponist kam die Antwort: „Für andere ist die Komposition Aufgabe, Arbeit, Pflicht, bedeutet sie das ganze Leben; für mich ist sie Ruhe, Spaß, eine Laune, die mich von meinen offiziellen Pflichten als Professor, Wissenschaftler ablenkt.“ Genau dies – Ruhe und Spaß an dieser Musik wollen die Kammerkonzerte in dieser oft hektischen Zeit bieten. Auch an diesem Abend in der Pause eine Bildbetrachtung mit der Leiterin des Kunsthauses, Susanne Hinsching und ein Glas Rotwein.
Termin: 26.05.2016 19 Uhr Kunsthaus Meyenburg Karten: 15 Euro an der Theaterkasse, evtl. wenige Restkarten an der Abendkasse

Dr. Wolfgang R. Pientka Vorsitzender des KUNSTHAUS MEYENBURG Fördervereins

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